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Florian Favre Trio / Ein nachdenkliches und verspieltes Trio

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Dass sich der junge Fribourger Pianist Florian Favre etwas dabei denkt, wenn er seine melodiösen Landschaften ausbreitet, lassen die philosophischen Titel seiner Stücke vermuten: «Search for infinity» heisst eines, «Alone in the space» ein anderes. Und die CD selbst gibt mit dem Ratschlag «finquiète pas, ça va aller›› eine hübsche kleine Überlebensregel auf den Weg. 

Der Jazz des Florian-Favre-Trios - mit Manu Hagmann, Kontrabass, und Kevin Chesham, Schlagzeug - ist von jener Sorte, bei der man am liebsten mitsummen möchte. Deshalb muss das Hirn des Zuhörers jedoch nicht gleich in den Winterschlaf fallen. Damit die Synapsen zu tun bekommen, gibt Favre oft nur die Grundstruktur vor und lässt Raum für Einfälle. Das Resultat: ein Trio, das sehr verspielt daherkommt, ohne eigenbrötlerisch zu wirken. 

Unter den elf Stücken sind die beschaulichen in der Mehrheit. Zu den schönsten zählt das «impressionistische» Titelstück. Es ist so eingängig, fast süsslich, dass es knapp am Kitsch vorbeischrammt. Oft herrscht indes eine zurückhaltende, trockene Grundstimmung vor. 

Die drei jungen Musiker haben sich 2008 im Rahmen ihres Studiums in Bern getroffen. Zunächst spielten sie zusammen im Quintett von Fabio Pinto, bevor sie ihr eigenes Trio gründeten. Favre komponiert auch für die Popsängerin Pamela Mendez und das Fribourg Jazz Orchestra.


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Der Landbote / 4 déc. 2013

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